Chronik Feuerwehr Staffel                                                                                      

               

 

In der Elzer Schulchronik ist zu lesen, dass am 17. September 1850 in Elz mehrere Scheunen, Viehställe und Holzremisen niederbrannten.  Eine fürchterliche Angst ergriff die Einwohner, und alle versuchten zu retten, was zu retten war. Mehrere Feuerwehrspritzen aus bis zu 60 Ortschaften halfen beim löschen. "Aus Nah und Fern erhielten die Verunglückten  reichliche Gaben. Besonders mildtätig  haben sich die evangelischen Mitchristen und namentlich die Einwohner des nahegelegenen Staffel gegen die Abgebrannten gezeigt."

Es wird davon ausgegangen das Staffel eine solche Brandkatastrophe erspart blieb. Es brannten wohl mal vereinzelt Häuser oder Scheunen nieder, aber größere Teile des Dorfes blieben unversehen.

In dieser Zeit, nämlich als Elz in Schutt und Asche versank, wurden die ersten Freiwilligen Feuerwehren gegründet;1848 in Weilburg, 1867 in Limburg, 1869 in Hadamar. In Staffel dauerte es jedoch bis zu Beginn der achtziger Jahre, bis es soweit war. Wahrscheinlich hatten sich die Verantwortlichen aber bereits schon früher mit diesem Gedanken angefreundet, auch in Staffel eine Wehr zu gründen. So mag es zu erklären sein, dass in der Folgezeit zwei verschiedene Gründungsjahre überliefert wurden, nämlich 1880 und 1881. Heute nehmen wir 1880 als offizielles Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Staffel an.

Der damalige erste Kommandant ( Wehrführer) war Jakob Stamm, der sein Amt 39 Jahre ausübte. Die neugegründete Wehr bestand aus 32 Mitgliedern, die auch schon bald Ihre erste Feuertaufe zu bestehen hatte: Am 8.August 1881 morgens gegen drei Uhr brannte die Scheune des Karl Faßbender nieder; da Windstille herrschte und die kurz vorher gegründete Wehr sofort eingriff, wurde, Gott Lob! größeres Unheil verhindert.

Die Ausrüstung war, der damaligen Zeit entsprechend gering und bestand aus: 2 Brandhaken, 1 Wurfhaken, 1 Stehleiter mit Stützen und 24 Wassereimern aus Stroh mit Lederschlaufe. Kurze Zeit nach der Gründung wurde die Ausrüstung durch eine Beschaffung einer Druckspritze und einer Steckleiter verbessert. Die Ausrüstung war im Leiterhaus der Schule untergebracht. Durch Ihre Geschicklichkeit zeichnete sich die Wehr schon bald in der Öffentlichkeit aus und so stieg die Mitgliederzahl der Wehr schnell und die Geräteausstattung wurde durch die Beschaffung eines Gerätewagens und mehrerer Einhängeleitern wesentlich verbessert.

Im Jahre 1888 bekam Staffel eine Wasserleitung, dabei wurden gleichzeitig Oberflurhydranten eingebaut. Zudem erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine Saug-und Druckspritze, einen Schlauchwagen und eine ausziehbare Leiter.

Neben der Aufgabe Menschen in der Not zu helfen, wurden weitere Untergruppen wie ein Musikzug, ein Trommel-und Pfeifenchor zur Pflege der Kameradschaft in allen Kreisen der Bevölkerung von Staffel zu pflegen, gegründet.

Größere Einsätze in den jungen Jahren waren unteranderem am 23.6.1896 der Brand zweier Scheunen bei den Landwirten Senf und Opel bei dem die Kameraden aus Elz unterstützten, am 28.7.1890 brannte die Hofreite von Wilhelm Wald III ausgelöst wahrscheinlich durch frisches Heu. In der Nacht vom 23.12-24.12 brannte die bereits zerfallene Schule bis auf die Grundmauern nieder.

Der Ausbruch des 1.Weltkrieges brachte es mit sich, dass viele junge Kameraden der Wehr einrücken mussten. Davon kehrten leider viele nicht mehr zurück. Als nach dem Krieg jedoch die politischen Wogen geglättet waren, fanden sich die alten Kameraden wieder zusammen und hielten die Ideale der Wehr wieder hoch. Auch junge Kameraden fanden den Weg in die Wehr. Unter der bereits vor dem Krieg bewährten Führung, war der alte Zustand bald erneut hergestellt. So wurde auch hier die Ausrüstung aufgewertet und im Jahr 1929 eine Ltr.-Motorspritze angeschafft. Im Jahr 1939 kam dann noch eine 14 Meter ausziehbare Stahlleiter hinzu, welche die Einsätze der Wehr nun wesentlich effektiver machte.

Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges brannte die Scheune von Karl Wies,Schulplatz19,damals Adolf-Hitler Platz. Ausgelöst wurde der Brand durch eine Leuchtkugel die während eines Manövers abgeschossen wurde. Auch der Zweite Weltkrieg hinterließ Wunden in der Wehr. Jedoch hielten die alten Kameraden auch diesmal wieder an den Idealen der Wehr fest, und bauten die Freiwillige Feuerwehr wieder auf.

So konnte die Freiwillige Feuerwehr im Jahre 1950 Ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Die Gemeinde schenkte der Wehr zu diesem Anlass eine neue 900 Ltr-Motorspritze mit allem Zubehör. 1952-1953 erhielt die Wehr ein neues Gerätehaus mit Schlauchtrockenturm. Das erste eigene Löschfahrzeug ( LF 8 ) wurde 1964 in Dienst gestellt. Im Jahr 1974 erhielt die Wehr einen neuen Mannschaftstransportwagen welcher bis 1990 im Einsatz war.

Im Jahre 1980 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100-jährige Jubiläum. Im gleichen Jahr wurde auch die Jugendfeuerwehr gegründet.

In den achtziger Jahre wurden in verschiedenen Bauabschnitten das Gerätehaus umgebaut, angebaut, renoviert und dies alles in Eigenleistung der Kameraden. Nun war das Gerätehaus auf einem soliden, feuerwehrtechnischen aktuellen Stand. 1991-1992 wurde nochmals ein großer Anbau von den Kameraden in Eigenleistung erbracht und dies alles neben dem Dienst am nächsten und neben dem privaten Leben. Im Dezember 1990 bekam die Staffeler Feuerwehr einen neuen Mannschaftstransportwagen ( MTW Typ Mercedes). Desweiteren erhielt die Wehr in einer Feierstunde am 13.6.1992, Ihr bis heute im Dienst befindliche Löschgruppenfahrzeug 8/6 übergeben.

Auf der Mitgliederversammlung am 14.01.1994 wird die Trennung des Amtes des Wehrführers von dem des Vorsitzenden beschlossen. Aus Mitteln des Vereins wurde im Jahr 2000 ein Mehrzweckboot beschafft.

Das 125-jähriges Jubiläum sowie das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr konnte die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 2005 feiern.

Der im Dezember 1990 beschaffte Mannschaftstransportwagen ( MTW Typ Mercedes) wurde 2009 durch einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW Typ Ford) ersetzt.

Quelle: Von Staffel nach Staffel Chronik eines Dorfes